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Destillerie:
Isle of Harris Distillery Ltd.
Tarbert
Isle of Harris
HS3 3DJ

Botanicals:
Neben Wacholder verfeinern insbesondere Zuckertang gefolgt von Koriander, Angelikawurzel, Veilchenwurzel, Kubeben-Pfeffer, Bitterorangenschale, Süßholzwurzel und Zimtkassie diesen tollen Gin.

 

Flaschengröße:
700 ml

Alkoholgehalt:
45,0 % Vol.

Bezugsquellen:

 

 

Gin Vorstellung:

Es war Weihnachten 2017, als ich bei meinen Eltern einen Bericht über die Doppelinsel Harris und Lewis gesehen habe. Dort wurde neben dem Harris Tweed auch über eine neu gegründete Destillerie berichtet. Guter Whisky kann ja bekanntlich erst nach einer langen Lagerung verkauft werden. Für die Zwischenzeit haben die Verantwortlichen nach einer Einnahmequelle gesucht. Mit dem Gin sind sie fündig geworden und haben die Besonderheiten der Insel in diesem Getränk vereinen wollen. Diese Besonderheit ist der Zuckertang, der direkt vor der Insel geerntet wird. Die weiteren – teils exotischen – Botanicals harmonieren sehr gut mit der lokalen Zutat.

In den Jahren hat sich die Destillerie gut entwickelt. Der Gin erfreut sich einer großen Fangemeinde. Dies macht die Whiskyherstellung für die Verantwortlichen zu einer Herausforderung. Die Messlatte liegt nun nämlich sehr hoch. Nach fünf Jahre soll der Hearach Single Malt Whisky Ende des Jahres 2020 abgefüllt werden. Dann wird das Geheimnis um diesen Whisky gelüftet.

Die Destillerie bezeichnet sich als soziale Destillerie, was tolle Ideen beinhaltet.

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stammen allesamt von der Insel. Damit wirken die Verantwortlichen der hohen Arbeitslosigkeit und Perspektivlosigkeit für junge Menschen auf der Insel entgegen. Die Abfüllung und Etikettierung erfolgt von Hand in der Destillerie. Die Produkte werden vor Ort verkauft, im eigenen Online-Shop und bei ausgesuchten Händlern vertrieben. Die Bekanntheit der Destillerie lockt Besucher aus der Ferne auf die Insel und fördert somit den Tourismus (hat auch bei uns funktioniert). Die Überreste der Gerste bekommen die Kleinbauern von Harris als Tierfutter. In der kleinen Kantine werden für Mitarbeiter und Gäste lokale Spezialitäten zubereitet. Im angeschlossenen Shop können auch Produkte der Region erworben werden. Direkt neben dem Parkplatz findet sich ein Geschäft für Harris Tweed.

Im Logo verbinden sich für uns die drei Kernelemente der Harris Destillerie. Blau für das Meer, grau für den Fels der Insel und rot für die menschliche Wärme und den sozialen Zusammenhalt.

Im zweiten Logo reichen sich zwei Menschen die Hand. Dies symbolisiert ebenfalls sehr gut den Gedanken der sozialen Destillerie.

Am 1. Mai 2019 war es dann soweit. Wir haben die Tür zur Destillerie geöffnet und wurden von einem warmen Torffeuer empfangen. Im Shop haben wir gleich die schönen Flaschen bewundert. Sie sind ein echter Blickfang in der beeindruckenden Kulisse der Halle. Für 10 engl. Pfund haben wir uns dann ein Ticket für die Führung gekauft. Diesmal gab es ein Tasting – des noch unfertigen Whiskeys – am Anfang der Veranstaltung. Es war eine sehr lebendige Führung mit vielen interessanten Einblicken in den Arbeitsablauf und die Ideen der sozialen Destillerie.

Habt ihr schon mal die Botanicals als Drops verkostet?

Die kleine Gin-Destille steht in einem abgetrennten Raum in Sichtweite ihrer großen Schwestern, die den Whiskey brennen. Sie trägt den Spitznamen ‚The Dottach‘ in Erinnerung an eine unglaublich kleine und lebhafte einheimische Frau, die bis heute bekannt ist. Das Destillat wird mit dem frischen und mineralarmen Regenwasser der Abhainn Cnoc a ’Charrain Quelle in der Nähe auf Trinkstärke gebracht.

Die Lagerhalle mit den Whiskyfässern, auf denen die Namen der Käufer stehen, war sehr beeindruckend.

Am Ende der Veranstaltung haben wir dann noch ein paar Flaschen Gin mit genommen und im weiteren Tagesverlauf (nein, nicht getrunken) an der Küste – unter vollem Körpereinsatz und nassen Schuhen– fotografiert.

Der Besuch auf der Insel und in der Destillerie sind auf jeden Fall eine Reise und in unserem Fall eine Rückkehr wert.

Flasche und Etikett:

Über die Flasche als Blickfang haben wir oben schon geschrieben. Sie wurde zusammen mit der Designagentur Stranger & Stranger aus London gestaltet. Eine Zusammenarbeit mit einer so weit von der Insel entfernten Agentur ist für die Verantwortlichen auf Harris eine Besonderheit. Der Grund dürfte in der Expertise der Agentur in Flaschen- und Etikettendesign liegen. Mit ihrer visuellen Sprache ist diese Flasche eine wahre Geschichtenerzählerin.

Das Design der Flasche spiegelt die Küsten der Insel wider. Die Welle oder die Strukturen im Wattenmeer entdecken wir in der welligen Oberfläche, das wunderschöne Blau des Meeres im Flaschenboden. Das Motto „Esse Quam Videri (Mehr Sein als Schein)“ vom Gründer ist auf den Flaschenboden geprägt. In unseren Augen passt dies zu dem gelebten Stil in der Destillerie. Auf schottisch bzw. gälisch würde es für uns noch besser in das Gesamtkonzept passen.

Die Wellenform auf der Flasche ist an vier Stellen durch eine glatte Struktur unterbrochen. Hier finden die Finger einen Platz, wenn wir den Gin eingießen. Auch in der Natur finden sich solche scheinbar zufälligen Unregelmäßigkeiten in der scheinbar perfekten Struktur. Weitere Aussparungen finden sich für das Etikett auf der Vorder- und Rückseite, sowie das Etikett „For UK Market“.

Das Etikett der Vorderseite, welches in 24 unterschiedlichen Designs gestaltet wurde, ist aus edlem Papier hergestellt. Es enthält den Namen „Isle of Harris Gin“, wobei sich die letzten beiden Wort vom Papier leicht abheben. Die Hauptzutat und die Herkunft stehen kleiner darunter. Links unten findet sich der Alkoholgehalt, in der Mitte der Hinweis auf die Produktion in Schottland und am rechten Rand die Flaschengröße. Die teilweise glänzenden farbigen „Flecken“ erinnern uns an unseren Spaziergang am paradiesischen Strand von Luskentyre. Dort fanden wir auch kleine glitzernde Muschelreste auf dem hellen Sand. Der Aufkleber der Rückseite enthält die Angaben zur Destillerie und die für UK empfohlene maximale Trinkdosis für Frauen und Männer.
Der speziell geformte Flaschenhals ermöglicht ein Einschenken, ohne das ein Tropfen des guten Gins verloren geht.

Ein richtiger Holzgriffkorken verschließt diese schöne Flasche. Er ist aus etwas rauem und unbehandeltem Holz. Das Logo und der Firmenname sind darauf eingebrannt.
Auf der Banderole finden sich die GPS-Koordinaten 57°53′N 6°48’W. Damit finden wir die Destillerie schnell wieder.

Das Design dieser Flasche setzt Maßstäbe für den Gin-Markt. Sie fügt sich gut in das stimmige Gesamtkonzept der sozialen Destillerie. Das Auge trinkt schließlich auch mit.

Geruch:

Der Isle of Harris Gin empfängt uns mit einem milden Duft nach Wacholder. Eine Süße vom Zuckertang finden anschließend den Weg in die Nase. Der Alkohol ist angenehm und brennt nicht.

Mit Fever-Tree Indian Tonic nimmt die Süße leicht ab. Die Frische einer Meeresbrise weht uns nun entgegen und erinnert uns an einen Strandspaziergang in Seilebost.

Mit Fever-Tree Mediterranean Tonic frischt die Brise deutlich auf. Hier ist der Name schließlich auch Programm. Jetzt kommt die raue schottische Küste durch. Vergleichbar mit einer Wanderung auf dem Küstenweg bei Portvoller, wo das Meer auf eine beeindruckende Küstenlinie trifft.

Das Schweppes Dry Tonic bringt den Zuckertang und die Bitterorangenschale gut zur Geltung. Allerdings verstärkt dieses Tonic die Bitterorange deutlich.

Das Walter Gregor’s Tonic bringt die Frische der See in die Nase. Ganz wie im Hafen von Leverburgh. Dort gibt es am Hafen auch sehr leckere Fish and Chips. Dieses Tonic wird von der Destillerie als passendes Tonic für den Isle of Harris Gin angeboten.

Geschmack:

Auf der Zunge entfaltet der Isle of Harris Gin eine angenehme Schärfe. Hier verbünden sich Koriander und Kubeben-Pfeffer. Der Alkohol und der Wacholder drängen sich nicht in den Vordergrund. Im Abgang dominieren der Zuckertang und die Süßholzwurzel. Der Gin entwickelt ein rundes Gefühl im Mund. Pur ist er schon mal ein wahrer Genuss.

Beim Fever-Tree Indian Tonic setzt sich die Frische aus der Nase auf der Zunge fort. Das Tonic verleiht den Gin eine gewisse bittere Note. Es ist für uns etwas zu bitter für diesen Gin.

Beim Fever-Tree Mediterranean Tonic unterstützt die mediterrane Note die Frische sehr deutlich.

Mit Schweppes Dry Tonic bleibt der Eindruck von Süße und Bitterkeit aus der Nase auch auf der Zunge bestehen. Dieses trockene Tonic kann die Aromen aber nicht so gut transportieren wie das vorgenannte.

Das Walter Gregor’s Tonic perlt sehr fein und irritiert so die Zunge nicht stark. Die Frische aus der Nase kommt auch am Gaumen gut an. Das Tonic ist auch so dezent, dass der Gin voll zur Geltung kommt. Erst sind da Aromen von Wacholder und Bitterorange, die dann vom Zuckertang und der Süßholzwurzel abgelöst werden. Eine Schärfe können wir nicht feststellen.

Ein besonderer Geschmacksverstärker wird im Shop der Destillerie angeboten. Es ist mit Zuckertang aromatisiertes Wasser, mit dem man den schon tollen Geschmack weiter pimpen kann. Es wurde von einer einheimischen Apothekerin entwickelt. Damit kann man auch das Aroma von Meeresfrüchten verstärken. Wir haben auf den Kauf verzichtet. Dieser Gin spricht für sich.

Unser Fazit:

Das Warten hat sich gelohnt und wurden neben dem tollen Gin auch mit einem wunderschönen Urlaub in Schottland belohnt.

Wir genießen den Isle of Harris Gin sehr gerne pur (mit einem Kühlstein) oder mit ein wenig Fever-Tree Mediterranean Tonic. Als Garnish verwenden wir eine Orangen- oder Grapefruitzeste.

Mit diesem Gin ist dem Team aus Tarbert ein wirklich besonderer Gin gelungen. Wir kommen gerne zurück auf die Insel und füllen unsere Vorräte wieder auf. Die Koordinaten haben wir jetzt ja bei jedem Gin Tonic in der Hand.

Wir wünschen der Destillerie auch viel Erfolg bei ihrem Whisky.

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